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Finanzlexikon: homo-oeconomicus
homo-oeconomicus
Der Begriff homo oeconomicus (lat. der wirtschaftliche Mensch) beschreibt den Menschen als wirtschaftlich handelndes und denkendes Wesen. Die Formulierung ist eine humoristische Anspielung auf das biologische Taxon Homo sapiens, beschreibt also keine neue Art im wissenschaftlichen Sinn.
Grundproblem ist die Abwägung des persönlichen Nutzens durch Entscheidung für bestimmte Handlungen oder Güter.
Ziel ist die Maximierung des persönlichen Nutzens anhand rationaler Überlegungen, was auf Grund der begrenzten Rationalität des Menschen nur eingeschränkt möglich ist. Gründe hierfür können sein
* begrenzte Information / asymmetrische Informationsverteilung
* Werbung
* Zukunftserwartungen
* Komplexität der Entscheidungssituation (Abgrenzung der verschiedenen Güterarten, mehrstufige Entscheidungen, ...)
Der homo oeconomicus entscheidet nach rationalen Gesichtspunkten. Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen Minimal- und Maximalprinzip. Beim Minimalprinzip versucht der Entscheider ein gegebenes Ziel mit minimalem Aufwand zu erreichen. Beim Maximalprinzip wird mit gegebenem Aufwand das bestmögliche Ziel erreicht.
In der Soziologie (und anderen Sozialwissenschaften) werden Ansätze, die in ihren Grundannahmen auf das Menschenbild des homo oeconomicus aufbauen als Rational Choice-Ansätze bezeichnet. Ralf Dahrendorf hat analog dazu für seine Rollentheorie den Begriffhomo sociologicus geprägt und verwandt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal des homo oeconomicus ist, dass er die Schädigung anderer billigend in Kauf nimmt, sofern sie der Maximierung seines eigenen Nutzeuns zuträglich ist. Der homo oeconomicus ist Opportunist. Sofern er mit Kooperation nicht schneller an sein Ziel kommt, sind seine Taktiken Täuschung und Betrug.
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